Vom 26. bis 28. Juni 2009 beging die Dorfschaft Gilsa die 800-Jahr-Feier ihrer urkundlichen Ersterwähnung im Jahr 1209.
Die im frühen 13. Jahrhundert urkundlich ebenfalls nachweisbare älteste Familie am Ort hat aus diesem Anlaß in Zusammenarbeit mit der Historischen Kommission für Hessen, der Althessischen Ritterschaft und dem Verein für hessische Geschichte und Landeskunde mit dem „Historischen Kalender 800 Jahre Gilsa“ einen Beitrag zum Gelingen des Erinnerns an die gemeinsame Vergangenheit geleistet.
Sowohl der Orts- als auch der Familienname leiten sich von dem am Südrand des Kellerwaldes bei Gilserberg entspringenden Bach – die Gilsa – ab.
Nach einschlägigen genealogischen Werken wurde die Familie von Gilsa zu Gilsa mit Wigand v. Gilsa im Jahr 1224 erstmals erwähnt.
In einer Urkunde des Klosters Haina erscheinen aus dieser Familie als Zeugen die Brüder Wigand (1253-1269, Edelknecht und Burgmann zu Felsberg) und Konrad (1261-1262, Edelknecht).
Ritter Johann v. Gilsa, 1322-1337 Burgmann zu Felsberg, stand bei Erzbischof von Mainz in hohem Ansehen: Er wurde, als sich dieser 1345 mit dem Grafen Otto von Waldeck zu wechselseitigem Beistand verbündet hatte, zum Schiedsrichter in etwaigen Streitigkeiten ernannt.
Rückblickend bietet sich folgendes Gesamtbild:
Im 13. und 14. Jahrhundert tauchen Ritter, Edelknechte, Burgmannen, Amtmänner, Kanoniker und Klosterfrauen auf.
In folgenden Zeiten erscheinen Erb-, Lehen- und Gerichtsherren, Kammerherren sowie Offiziere in den Diensten deutscher und europäischer Armeen;
hierbei im 7-jährigen Krieg herausragend
Eitel Philipp Ludwig von u. zu Gilsa
geb. 18. April 1700, gest. 8. März 1765
Hess. Kass. Generalleutnant,
Gouverneur der Festung Ziegenhain
Tüchtige Frauen sind zu erkennen als Erzieherinnen ihrer Kinder und Leiterinnen heimatlicher Wirtschaftsbetriebe in den Zeiten kriegsbedingter Abwesenheiten ihrer
Männer sowie als Hofdamen und Stiftsdamen;
besonders erwähnenswert
Caroline Freiin von u. zu Gilsa
geb. 26. Februar 1794, gest. 24. April 1861,
Äbtissin des freiadeligen Damenstiftes Wallenstein